Das Kanarische Museum im historischen Stadtteil Vegueta zeigt eine Dauerausstellung über die Ureinwohner der Kanarischen Inseln – die Canarios. Die ausgestellten archäologischen Funde stammen größtenteils aus Gran Canaria. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Keramikgefäße, Lehmfiguren, Tierfelle und Mumien.
Das Museum hat Montag bis Freitag von 10:00 bis 20:00 Uhr und Samstag und Sonntag von 10:00 bis 14:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 € für Erwachsene und 3 € für Studenten, Schüler und Rentner. Für Kinder bis 12 Jahre und Museumsmitglieder ist der Eintritt kostenfrei.
Das Museo Canario erstreckt sich über zwei Etagen eines schönen alten Hauses im historischen Vegueta und ist in unmittelbarer Nähe zum Plaza Santa Ana und der Kathedrale. In den Räumen herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre. Der Museumsshop befindet sich in einer alten Bibliothek. An den Wänden stehen reihenweise alte Bücher in den Regalen und es riecht nach Holz und Leder.
Die erste Etage der Ausstellungsräume zeigt vor allem alte Mörser und Gegenstände aus Ton und widmet sich dem komplexen Besiedlungsverhalten der Ureinwohner. Auch ein Modell eines alten Steinhauses der Canarios kann dort begutachtet werden. Die Objekt sind hier im ersten Raum sowohl auf Spanisch, als auch auf Deutsch und Englisch beschriftet.
In den anderen Räumen und in der oberen Etage sind die Beschriftungen nur auf Spanisch, weshalb es sich empfiehlt einen Audioguide für 1 € auszuleihen. Die Audioguides gibt es auf Deutsch, Englisch und Spanisch und für Kinder ist eine Extra-Version verfügbar.
Neben den Tongefäßen und Modellen sind in der unteren Etage auch einige ausgestopfte Tiere zu bestaunen.
Das Highlight der Ausstellung ist sicherlich der Nachbau der Cueva Pintada (Galdár), einer von den Ureinwohnern beeindruckend bemalte Höhle im Nordwesten der Insel. Daneben widmet sich diese Etage auch den Rohstoffen und Steinen und den daraus hergestellten Werkzeugen wie Spitzhacken und Beile, sowie dem Wirtschaftsleben mit Ackerbau, Viehbestand und Fischfang. Zum Thema der Religion werden Pintaderas (Stempel) und Ídolos (Frauenfiguren aus gebranntem Lehm) ausgestellt.
In der zweiten Etage sind Tierhäute und kompliziertes Flechtwerk ausgestellt. Dabei werden die Verarbeitung und Verwendung der Pflanzenfasern und die verschiedenen Nähtechniken erklärt. Auch einige Mumien, eine nachgebaute Grabhöhle und eine sehr große, etwas gruselige Schädelsammlung kann man bestaunen. Anhand der Behandlung der Leichname können soziale Unterschiede verdeutlicht werden, die auch schon an der Kleidung und der wirtschaftlichen Lage in den Räumen zuvor zu erkennen sind. Die enorme Schädelsammlung soll die Forschungsarbeiten des Museums seit Ende des 19. Jahrhunderts bis spät in das 20. Jahrhundert verdeutlichen. Lange Zeit stand die Erfassung der Merkmale und Maße von Schädeln und Skeletten der Ureinwohner im Vordergrund der Forschungsarbeit des Museo Canario. Auch befasst sich das Museum mit paläopathologischen Forschungen, um Krankheiten und Verletzungen der Urbevölkerung zu bestimmen.
Anhand der großen Keramik-Sammlung in der zweiten Etage soll der Herstellungsprozess keramischer Gefäße in vorkolonialen Zeiten rekonstruiert werden. Um Formen und Verzierungen zu vergleichen, wurden der Ausstellung auch einige Stücke von den anderen kanarischen Inseln hinzugefügt.
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